Im Frühjahr hielt sich die Begeisterung der Kinder in Grenzen. Sie waren noch gesättigt vom Weihnachtsspiel und hatten keine grosse Lust, bereits wieder ein Theaterstück einzustudieren. Als dann jedoch die ersten sprachlichen Klänge in der Klasse ertönten und wir den Text chorisch zu sprechen begannen, bereits gefärbt in den jeweiligen Elementen, begann sich das Theaterfeuer langsam wieder zu entfachen. Interessanterweise kannten die Kinder den Text von Zuschauen in den letzten Jahren so gut, dass sie sofort in die Stimmung reinschlüpften und die Wesenheiten der einzelnen Elementarwesen sehr gut erfassten.
Als die Rollenverteilung bevorstand, herrschte sehr grosse Aufregung. Es gab Kinder, die kaum schliefen, oder mit Magenschmerzen und Übelkeit in die Schule kamen. Wir hatten dieses Mal die Kinder nicht aufschreiben lassen, was denn ihre Wünsche wären, sondern haben aufgrund der Temperamente, der bisherigen Theaterrollen oder was wir für die Entwicklung eines Kindes als wichtig erachteten, die Rollenverteilung gemacht. Gewagt war, dass in allen Elementen sowohl Jungen als auch Mädchen waren. In den letzten Jahren war es meistens so, dass bei den Sylphen und Nymphen eigentlich nur Mädchen zu finden waren, bei den Zwergen nur Jungen. Dies stimmte für uns nicht. Die Kinder haben das erstaunlich gut aufgenommen und ohne Widerwillen akzeptiert.
Die Proben verliefen leicht. Die Kinder waren noch so im Theaterspielen drin, dass es viel einfacher ging als zu Weihnachten. Dann kam jedoch trotzdem die „harte Woche“. Die Woche vor den Aufführungen, wenn alles schon recht gut geht, aber vieles auch noch gar nicht und man sehr streng an Wegen, Sprache und Armbewegungen arbeiten muss. Oft heisst es dann: „Und nochmals bitte!“ Da merkte man, dass die Klasse bald eine 5. Klasse ist. Erste Kinder rebellierten und verweigerten sich, und brauchten guten Zuspruch, um durchzuhalten. Wir brauchten Verständnis und Einfühlungsvermögen, damit die Kinder wieder motiviert werden konnten.
Dafür gelang die Aufführungswoche wieder sehr gut. Da kam täglich was Neues dazu. Die Kostüme, das Licht, die Musik. Und das Wissen: morgen gilt’s! Die Kinder übernahmen Verantwortung, halfen sich gegenseitig und hörten einander viel besser zu. Sie machten dieses Stück zu einem Gemeinschaftswerk und spielten nicht einfach einen Teil darin.
Auch im Schulzimmer herrschte eine entspannte, sehr soziale, gut gelaunte und freudige Stimmung. So konnten wir in sehr eigenständigem Arbeiten, in Partnerschaften und lockerer Atmosphäre viel Angefangenes abschliessen und viele Sprachspiele machen.
Wir sind stolz auf unsere Klasse und was sie gemeinsam geschafft haben.
Rhea Dietschi, Klassenlehrerin der 4. Klasse
Hier noch einige Stimmen aus der Klasse:
Das Stück handelt von Elementarwesen und Faunen. Mir hat der Faunentanz am besten gefallen. Am Anfang, als wir hinter dem Vorhang waren und schon die Gäste im Saal waren und wir nicht so laut sein durften, war es am schwierigsten für mich. Ich fand, dass die Zwerge besonders gut gespielt haben. Das Bühnenbild war supertoll und mein Kostüm witzig, es passte gut zu den Faunen. Ich fand die letzte Aufführung die beste, weil da mein Gotti, meine Mama, mein Bruder und zwei Freundinnen gekommen sind
Das Spiel hat vom Feuergeistern, Sylphen, Nymphen und Zwergen gehandelt. Da waren auch die Faune, die die Elementarwesen gerufen haben. Den Pan gibt es natürlich auch noch. Mir hat am besten meine Rolle als Feuergeist gefallen, aber Faun fand ich auch sehr cool. Am schwersten fand ich, mir die Eurythmie zu merken und die Auf- und Abgänge.
Der Pan hat wirklich sehr toll gespielt, aber die Faune auch. Ich finde, dass alle sehr toll gespielt haben. Das Bühnenbild war sehr schön. Danke an die, das gemacht und mitgeholfen haben.
Im Spiel gab es den Pan, der die Faune aufrief, die Elementarwesen zu holen. Die Nymphen haben sie zuerst geholt, dann die Sylphen, dann die Gnomen und zum Schluss die Salamader. Alle mussten erzählen, was sie das ganze Jahr durch gemacht hatten. Mir hat das Schilf sehr gefallen, weil es wie eine Kabine war. Mir fiel es schwer, das Nymphenkostüm anzuziehen. Das Bühnenbild war sehr toll, sehr waldig.
Der Waldgeist Pan hat seine Gehilfen, die Faune, aufgerufen, die Elementarwesen zu sich zu rufen. Sie erzählen alle, was sie geschafft haben und er lobt sie oder schimpft mit ihnen und gibt ihnen neue Aufgaben. Mir haben die Faune am besten gefallen, weil sie so einen lustigen Tanz hatten und soviel Unsinn machten. Ich fand den zweiten Text, den ich als Sylphe hatte, sehr schwer. Das Bühnenbild fand ich sehr schön, weil es soviele Rosen hatte und so grün war. Mein Kleid gefiel mir nicht so, weil es aussah wie ein Hochzeitskleid.
Die zweite Aufführung war die beste, weil ich bei der ersten zu spät kam und bei der dritten den Text vergessen hatte.
Die letzte Aufführung fiel mir am schwersten. In meinen Augen hat Gilles den Faunentanz besonders gut getanzt. Ich fand mein Kostüm als Zwerg toll und auch den Text, den ich allein sprach, fand ich sehr schön. Die zweite Aufführung fand ich die beste, weil ich da am kräftigsten war.
Am schwersten fiel es mir, mich nicht zu bewegen, als ich am Anfang auf der Bühne so tun musste, als wäre ich am schlafen. Ich fand, der Pan hat besonders gut gespielt. Mein Lieblingstext war: „Ich lag im Tann von Hitze faul, und goss den Most mir in das Maul.“
Die Letzte Aufführung war die beste, weil dann die Eltern zuschauten.
Das Spiel hat von den Elementarwesen gehandelt. Die Salamander haben das Licht auf die Erde gebracht. Die Nymphen haben das Wasser klar und rein gehalten. Die Sylphen haben die Lüfte klar gehalten und die Faune haben die Elementarwesen hergerufen, weil Pan es als Auftrag gegeben hat. Am besten fand ich die Zwerge und die Salamander, auch wenn ich den Bart der Zwerge nicht so schön fand. Mir fiel am schwersten zusammen mit den anderen Zwergen zu sprechen.
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